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aus: "Mitteilungen" - Zeitschrift der Süddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft 3/2002 - August 2002 (Seite 29-31) |
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Ein Beitrag gegen das hohe Unfallrisiko von jungen Fahrer/InnenIm Schuljahr 2001/2002 wurden mit der bundesweiten Berufsschulaktion insgesamt 800.000 Berufsschülerinnen und Berufsschüler angesprochen. Über die Halfte der Schülerinnen und Schüler haben sich in fast 1.000 Schulen an dem Wettbewerb beteiligt. Das Thema der Aktion und des darin ausgeschriebenen Wettbewerbes war ,,Sicher Unterwegs. Gefragt war ein Beitrag gegen das hohe Unfallrisiko der jungen Fahrer/innen im Straßenverkehr. |
Im Jahre 2000 verunglückten in Deutschland 112.946 junge Männer und Frauen zwischen 18 und 24 Jahren im Straßenverkehr, 1.736 mit tödlichem Ausgang - so die Auswertung des Statistischen Bundesamtes. Die Aktion stand unter der Schirmherrschaft des Bundesministers fur Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, gemeinsam mit der damaligen Präsidentin der Kultusmrnisterkonferenz, Ministerin Dr. Annette Schavan. |
Podiumsdiskussion und PreisverleihungAm 24. April 2002 fand die Berufsschulaktion "Jugend will sicher leben" Ihren Höhepunkt mit einer Bilanzveranstaltung in den Räumen der Adam Opel AG in Rüsselsheim. Im festlichen Rahmen bilanzierten die Veranstalter den Verlauf und die Ergebnisse der abgeschlossenen Aktion und stellten die Umsetzung anhand ausgewahlter Berufsbildender Schulen aus verschiedenen Bundeslan-dern vor. Karl Mauer (Direktor Öffentlichkeits-arbeit der Adam Opel AG) sprach die Begrüßungsworte. |
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Auszeichnung der Preisträger: 15 Schulvertreter nahmen die Preise von Prof. Bandmann (l.) und Dr. Platz (3. v.l.) entgegen. |
Podiumsdiskussion mit intereressanten Beiträgen und Teilnehmern. |
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Umrahmt wurde die Diskussion durch die jugendgerechte Ausgestaltung des Aktionsthemas in Form von Szenenfolgen, Musikdarbietungen und Theateraufführungen durch Schüler/innen live auf der Bühne. Aus 15 Bundesländern wurde je eine berufsbildende Schule für ihren besondeen Aufwand und für die gute Umsetzung des Wettbewerbes mit einer Glastrophäe und einem Geldpreis ausgezeichnet. Diese Schulen präsentierten sich und ihre Aktivitäten zur Aktion auch im Foyer auf Stellwänden und mittels Video- oder Folienpräsentation. Ebenfalls anwesend waren die Opel-Auszubildenden, die ihre neuste Videoproduktion zum Thema "Der Einsteiger ins Berufsleben" vorstellten. Ernsthaftigkeit und Einfallsreichtum, die die Schülerinnen und Schüler hierbei entwickelt haben, widerlegten die PISA-Studie für die beteiligten Klassen und verdeutlichten das engagement der Schulen. |
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Gute Vorstellung - die Theater AG der Willy-Brandt-Schule aus Kassel. |
Rahmenprogramm und Veranstaltung auf dem FreigeländeFür die am Automobilbau interessierten Besucher war am Vormittag eine Besichtigung von Opel-Live organisiert worden, die besonders von den Schüler/innen aus den Kraftfahrzeug-Bereichen mit Begeisterung angenommen wurde. Weitere Attraktionen boten die im Anschluß an die Veranstaltung durchgeführten Verkehrssicherheitsangebote auf dem Freigelände - einem Opel eigenen Verkehrsübungsplatz in Rüsselsheim. Hier konnten Grenzsituationen aktiv "erfahren" werden. Neben verschiedenen Simulatoren, einer Kletterwand waren besonders die Demonstrationsfahrten im Rahmen eines Verkehrssicherheitstrainings sehr gefragt. Auf der Gleitfläche demonstrierten die Fahrer die sicheren Fahreigenschaften des neuen Opel Vectras, der mit weiterentwickelten Sicherheitskomponenten, wie z.B.einer dynamischen Stabilitätskontrolle ausgerüstet ist. |
An der Kletterwand der Unfallkasse Hessen
wurde auf sportliche Weise die Wirkung von Alkohol simuliert. |
Eine Airbagsimulation zeigte die gewaltigen Kräfte beim Zünden und versetzte so manchen Zuschauer ins Staunen. Für diese Aktivitäten konnten neben der Adam Opel AG namhafte Institutionen gewonnen werden: ADAC Hessen-Thüringen e.V., Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V., Landesverkehrswacht Hessen, Polizeischule Rheinland-Pfalz, Unfallkasse Hessen u.a. |
Neuer Ansatz der Aktion: "Was steuert mich, wenn ich ein Auto steuere?"
Junge Fahranfänger verfügen gerade nach dem Erwerb des Führerscheins über ein breites Wissen zur sicheren Verkehrsteilnahme. Lehrhafte Aufklärung oder gar moralisierende Belehrungen wären zwecklos, ja kontraproduktiv! Deshalb versuchte die Berufsschulaktion in ihrem Konzept, das Fahrverhalten der jungen Menschen über eine stärkere Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis zu beeinflussen. |
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Durch Unterrichtsmethoden wie Rollenspiel, Perspektivenwechsel, Englische Debatte o.a. brachten die Schüler/innen ihre Erfahrungen im Straßenverkehr zur Sprache und diskutierten miteinander. Die Methoden hatten das Ziel, die Einstellungen gegenüber dem eigenen und fremden Risikoverhalten zu verändern. Die Lehrer/innen hatten hierbei eine zurückhaltende und moderierende Rolle inne. Den Pädagogen wurden unterstützend Unterrichtskonzepte, Overhead-Folien und Arbeitsblätter sowie Videofilme und Aktionsplakate zur Verfugung gestellt. |
Die Präsentationen der Schulen fanden reges Interesse |
Der Fahrsimulator des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V. |
Das Aktionsvideo "Angels never die" ist in Form einer Daily-Soap gedreht. So entspricht es den Sehgewohnheiten der heutigen Jugend. Erzählt wird die Geschichte zweier Berufsschüler und einer Schülerin als Lovestory und zeigt deren Verhalten im Straßenverkehr, welches zum Spiegel der Charaktere und Emotionen wird. Die Schüler/innen konnten mit einem Infoblatt arbeiten, das die wichtigsten Informationen zielgruppengerecht zusammenfasst und die Wettbewerbsfragen enthält. "Jugend will sicher leben" wird von den gesetzlichen Unfallversicherungen getragen; die jetzt abgeschlossene Aktion wurde gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat durchgefuhrt. - MUN -
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