Übung: „Blind“
Teilnehmer: 2er Paare
Material: Augenbinder, Tücher
Dauer: ca. 8–12 Minuten
Ort: Aula, Pausenhof, Turnhalle
Fragestellung
Die Fragestellung für das Spiel kann eine doppelte sein. Zum einen kann diese Übung den Verlust des Augenlichts thematisieren. Vor oder nach der Übung könnte also zum Beispiel das Tragen von Schutzbrillen Thema sein. Zum anderen dient diese Übung der Schärfung der Sinne. Der „Blinde“ ist darauf angewiesen, auf Geräusche, Gerüche, Temperaturen etc. zu achten, um sich zu orientieren. Diese Schärfung der Sinne erweitert das Wahrnehmungsspektrum, zum Beispiel in der Arbeitsumgebung.
Durchführung
Es ist wichtig, von Beginn an, auf eine ernsthafte Stimmung in der Gruppe zu achten! Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten, Paare zu bilden, von denen jeweils einem Partner die Augen verbunden werden. Er ist der „Blinde". Der andere Partner ist der „Sehende“. Die Teilnahme an dieser Übung soll unbedingt freiwillig sein, da die Möglichkeit besteht, dass bei einzelnen Schülerinnen oder Schülern Ängste bestehen, von denen die Lehrkraft keine Kenntnis hat.
Der „Sehende" nimmt den „Blinden" an der Hand und führt ihn herum. Dabei wird der „Blinde" von Zeit zu Zeit gefragt, ob er weiß, wo er sich befindet und was er von seiner Umwelt wahrnimmt. Es werden vermutlich Geräusche, Gerüche, Schatten oder unterschiedliche Untergründe genannt. Zum Abschluss wird er gefragt, ob er dem „Sehenden" vertrauen kann.
Nach einem Signal des Lehrers werden die Rollen von „Sehenden" und „Blinden" getauscht.
Mögliche Reflexionsfragen:
Wie hat es sich angefühlt nicht mehr sehen zu können?
Wie nimmst Du die (Arbeits)umgebung als Blinde/r wahr?
Konntest Du Deinem Umfeld vertrauen?
Wann hast Du Dich besonders unsicher/sicher gefühlt?
Was hättest Du von dem „Sehenden“ gebraucht, um Dich besser/sicherer zu fühlen?
Transfer für die Relevanz der Einhaltung der „Checkliste Arbeitssicherheit"
Was würde sich in Deinem Arbeitsalltag verändern, wenn Du wirklich dauerhaft blind sein würdest? Könntest Du Deinem Beruf überhaupt noch nachgehen?
Was würde sich in Deinem Privatleben verändern?
Was sind geeignete Schutzmaßnahmen in Deinem Beruf, um eine Erblindung zu verhindern?
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Jana